Folgen des Bevölkerungswachstums auf den Naturschutz



Wer sich alle Probleme des Tierschutzes und des Naturschutzes vor Augen führt, wird feststellen, dass es sich dabei in höchstem Maße um ein globales, ökologisches Problem handelt, welches der Mensch praktisch durch seine reine Existenz verursacht. Pro Tag wächst die Weltbevölkerung effektiv um rund 200.000 Menschen. Alle diese Menschen benötigen Nahrung, benötigen Platz zum leben, sauberes Trinkwasser und Unmengen anderer Ressourcen in ihrem Leben. Damit diese Ressourcen den immer mehr werdenden Menschen zur Verfügung gestellt werden können, müssen sie zunächst gefördert werden. Die Beschaffung natürlicher Ressourcen ist letztlich jedoch nicht möglich ohne sie immer neuen Fleckchen unberührter Natur zu entreißen. Dies bedeutet einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen immer mehr Menschen und immer weniger Tieren, für die es in den zerstörten Lebensräumen schlichtweg keinen Platz mehr gibt.


Wer sich deshalb ernsthaft für Naturschutz und Tierschutz einsetzen will, der darf nie vergessen, das nicht die Handlungen, sondern alleine die Existenz des Menschen das größte ökologische Problem darstellt. Deshalb sollte nicht blind dafür geworben werden seinen Lebensstil ökologischer zu gestalten. Dies ist schlichtweg nicht sinnvoll umsetzbar. Man kann zwar einige der ökologischen Probleme durch eine vegane Ernährung, die frei von Soja, Palmöl und anderen Pflanzen ist, deren Anbau die Regenwälder gefährdet und die über den halben Globus transportiert werden müssen, doch letztlich verzögert es die Klimakatastrophe ohne sie stoppen zu können. Selbst die Werbung für Natur- und Tierschutz muss irgendwie umgesetzt werden, wodurch weitere Ressourcen verbraucht werden. Ob das Papier für Flyer, der Strom für Computer oder der Spritverbrauch auf dem Weg zu Vorträgen und Tagungen um die Öffentlichkeit über die globalen Probleme zu informieren - all diese Dinge sind ohne den Verbrauch weiterer natürlicher Ressourcen unmöglich umzusetzen. Eines der bedeutsamsten Schlagworte im Naturschutz lautet "klimaneutral" oder "CO2-neutral". Dies bedeutet, dass Lebensmittel und Verbrauchsartikel nicht mehr CO2 bei ihrem Abbau ausstoßen, als durch die Entstehung und Förderung der dafür benötigten Ressourcen entsteht. Jedem Menschen sollte von vorn herein klar sein, dass die Berechnung solcher Werte in der Praxis unmöglich ist und nur Schätzungen durchgeführt werden können.



Doch davon abgesehen: jeder Mensch muss atmen um zu leben. Dabei verbraucht er mehr oder weniger viel Sauerstoff und atmet Kohlenstoffdioxid aus. Wie viel es genau ist, lässt sich ebenfalls nicht berechnen, denn dies hängt von der Größe, Gewicht, dem Geschlecht, Alter und insbesondere von der körperlichen Betätigung ab. Einer Schätzung zufolge stößt ein Mensch rund eine Tonne CO2 pro Jahr aus - das sind weltweit fast 7,5 Milliarden Tonnen. Wie sehr dies das Klima belastet und somit Lebensräume und die darin lebenden Tiere gefährdet braucht kaum noch erwähnt werden - ein klimaneutrales Leben ist unmöglich!


Um die Öffentlichkeit auf diese Problematik etwas stärker aufmerksam zu machen, wurde im Jahr 1987 der Earth Overshoot Day ins Leben gerufen. Es handelt sich um einen rechnerisch ermittelten Tag, an dem die gesamte Menschheit alle natürlichen Ressourcen verbraucht hat, die innerhalb eines Jahres nachwachsen oder anderweitig neu entstehen können. Während dies 1987 erst der 19. Dezember war, war der Earth Overshoot Day 2017 bereits am 2. August.