Naturschutz und der Klimawandel



Die Menschheit bemüht sich zunehmend um den Schutz der Natur und der Tiere die dort leben. Es werden Gesetze erlassen, welche die Tiere und Pflanzen schützen, welche das zerstören ihrer Lebensräume verbietet und noch viele andere kleine Dinge, die dabei helfen sollen die Welt zu retten. Doch dabei wird allzu oft übersehen, dass es viel größerer Maßnahmen bedarf um den weltweiten massiven Kollaps unserer Ökosysteme zu verhindern. Denn während wir durch direktes Fehlverhalten in der Natur schon ungeheuren Schaden anrichten, verschlimmern wir diesen durch den Klimawandel um ein Vielfaches. Selbst die Politik, welche sich mittlerweile sehr für das Klimaproblem interessiert, sieht bis zum heutigen Tage nicht die tatsächlichen Ausmaße der Klimakatastrophe. Während darüber debattiert wird, ob sich die globale Temperatur noch um weitere 0,1 °C erhöhen darf oder nicht, und wie Abgase reduziert werden könnten, wird zunächst ignoriert, dass die Temperatur bereits zu hoch ist und dann wird fleißig darüber debattiert, wie das Bevölkerungswachstum verbessert und das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden kann.


Wer sich jedoch vor Augen führt, dass diese beiden Wünsche der Politik jegliche Klima- und Naturschutzbemühungen zunichte machen, wird verstehen, worin eines der größten Probleme im Naturschutz besteht. Einer der bedeutendsten Naturforscher unserer Zeit, Sir David Frederick Attenborough sagte einmal zu diesem Thema: "Jeder, der an ein unbegrenztes Wachstum auf einem begrenzten Planeten glaubt, ist entweder wahnsinnig oder ein Ökonom.". Diese Aussage benennt letztlich das Kernproblem jeglichen Naturschutzes. Je mehr Menschen es gibt, desto mehr Raum und natürliche Ressourcen werden sie für sich in Anspruch nehmen. Gleichzeitig wird dadurch das Klima immer stärker belastet und immer mehr Ökosysteme werden durch die steigenden Temperaturen unwiederbringlich zerstört.


Eines der traurigsten Beispiele hierfür ist das Great Barrier Reef an der australischen Ostküste. Es handelte sich dabei um ein Riff aus zahllosen Korallen, welches selbst aus dem All zu sehen gewesen ist. Insbesondere Anfang des Jahres 2017 hat jedoch ein massives Korallensterben stattgefunden, wodurch aktuell davon auszugehen ist, dass rund 60 % des Riffes tot sind. Dieses massive Korallensterben wird unmittelbar durch die Klimakatastrophe verursacht. Korallen sind kleine Tiere, welche zusammen mit Algen in ihren Geweben zusammen leben. Diese Algen tragen mit ihrer Photosynthese dazu bei den tierischen Partner zu ernähren. Diese Algen sind jedoch außerordentlich temperaturempfindlich und sterben bereits bei einer minimalen Erwärmung des Wasser. Sobald die Algen tot sind, kann auch der tierische Partner dieser Symbiose nicht weiter existieren und verhungert regelrecht.


Doch die Schäden, welche die bereits stattgefundene Klimaerwärmung verursacht sind mittlerweile so enorm, dass es fraglich ist, ob der Mensch noch etwas retten kann. In der Arktis taut der Permafrost so stark ab, dass Methanblasen, welche unter der Erdoberfläche eingeschlossen waren, sich öffnen und die Atmosphäre mit weiteren Treibhausgasen belasten, welche wiederum das Abtauen der weltweiten Eisregionen weiter beschleunigen. Somit stellt sich heute die Frage, ob wir überhaupt noch in der Lage sind ernsthaften Naturschutz zu betreiben oder ob die globale Klima- und Umweltkatastrophe mittlerweile zu einem Selbstläufer geworden ist. In einem solchen Fall, wäre der Mensch machtlos und müsste der massiven Umweltzerstörung hilflos zusehen.